Sächsische Zeitung vom 10.11.2005



Modernes Gesicht zwischen alten Villen

Blasewitz. Ein Haus für acht Familien entsteht am Käthe-Kollwitz-Ufer.

Frühstück mit Blick auf die Elbschlösser ist den künftigen Bewohnern des Hauses am Käthe-Kollwitz-Ufer 87 garantiert. In einer der wenigen noch bebaubaren Lücken der Uferstraße entsteht bis Mai des kommenden Jahres ein modernes Achtfamilienhaus. Es bekommt ein Dach, das durch sein integrierte Lamellenkonstruktion scheinbar über dem Haus schwebt, und bodentiefe Fenster. Die Farbe des Hauses nimmt die der benachbarten Gebäude in Backstein und beigem Putz auf. “Wir haben einen terrakottafarbenen Ton gewählt, der zwischen den Etagen durch ein helles Band unterbrochen wird”, sagt Architekt Michael Stur. Das vollkommen verglaste Dachgeschoss hat eine umlaufende Terrasse.

Schwierige Verhandlungen

Bereits seit 2003 hatten Torsten Arlt, Geschäftsführer der Aktiva Bauträger GmbH, Interesse an dem rund 1700 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem ungenutzte Baracken standen. Doch die Verhandlungen mit den verstreut in Amerika lebenden Erben waren nicht einfach. “Wir brauchten ein Projekt mit einer weiteren Bebauung in de zweiten Reihe. Nur so war der Bau aufgrund des Kaufpreises wirtschaftlich realisierbar”, so Arlt. Da auch hinter vielen anderen Gebäuden des Käthe-Kollwitz-Ufers kleiner Häuser stehen, bekam er die Genehmigung. “Die Zusammenarbeit mit der Stadt war gut”, sagt Arlt. Inzwischen ist das zweigeschossige Einfamilienhaus, dessen Bau im Juni begann, fast fertig. Schon im Dezember kann die Familie mit Kindern einziehen.

Nur eine der acht großen Wohnungen, die zwischen 80 und 200 Quadratmeter Wohnfläche haben, ist noch nicht verkauft. “Das Interesse am Standort war enorm. Hier zählt die einzigartige Lade mit Blick auf den Fluss und den Elbhang”, sagt Arlt. Jede Wohnung hat zwei Balkone oder eine große Terrasse, Fußbodenheizung und Parkett. Während die Wohnzimmer und Küchen zur Straße liegen, sind Schlaf- und Kinderzimmer im hinteren Bereich angeordnet. Eine Tiefgarage ist integriert. Wenn die neuen Bewohner im Frühsommer 2006 einziehen, wird im Außengelände auch ein kleiner Spielplatz im Außengelände entstehen. Insgesamt 2,8 Millionen Euro investiert die Aktive GmbH in den gesamten Stadtort.

Einst Karpfen gezüchtet

“Es war sehr schwierig, etwas über die frühere Bebauung des Grundstückes in Erfahrung zu bringen”, sagt Arlt. Belegt ist, dass hier ein großes Wohnhaus stand, das bei den Bombenangriffen 1945 zerstört wurde. Nach dem Krieg entstand auf dem Areal kurioserweise eine Karpfenzuchtanlage, die bis fast zu Wende betrieben wurde. “Hier waren große Betonbecken im Boden eingelassen, die wir abgebrochen haben”, so Arlt.

Kay Haufe



AKTIVA Bauträger GmbH
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